Streikende vom Uniklinikum Essen gehen auch zu anderen Krankenhäusern, um ihren Streik bekannt zu machen und die Kolleg*innen zu ermuntern, den Kampf ebenfalls aufzunehmen. Ebenso besuchen sie andere Betriebe. So war eine Gruppe von ihnen bei der Druckerei Barthel, um die dortigen Arbeiter*innen zu unterstützen, die zum ersten Mal in ihrem Leben für einige Stunden gestreikt haben. Und den Stahlarbeiter*innen, die für mehr Lohn die Arbeit niedergelegt haben, überbrachten sie auf zwei Kundebungen folgende Botschaft:
„Ihr wehrt euch dagegen, dass die Unternehmen die steigenden Preise komplett auf uns abwälzen. Ihr verlangt, dass die Inflation ausgeglichen wird, dass ihr höhere Löhne bekommt. Damit kämpft ihr Stahlarbeiter*innen auch für uns. (…) Und wir Klinik-Beschäftigte streiken umgekehrt auch für euch. Zum einen, weil jeder von euch irgendwann bei uns Patient sein kann. Doch auch, weil ja auch bei euch immer mehr gespart und Personal abgebaut wird. Weil auch bei euch immer weniger Kollegen die ganze Arbeit schaffen sollen. Weil auch bei euch die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden. (…)
Wir haben letztlich überall die gleichen Forderungen: Ausreichend und sichere Arbeitsplätze zu vernünftigen Arbeitsbedingungen, in denen wir bis zur Rente durchhalten können! Und Löhne, von denen wir alle vernünftig leben können. Und selbst wenn wir jetzt noch nicht zusammen für unsere Forderungen streiken: Zumindest können wir uns heute gegenseitig unterstützen.“