Ein Jahr weniger Schule? Das ist alles andere als ein Traum für die „G8“-Schüler, denen man am Gymnasium ein Schuljahr weggekürzt hat. Sie müssen den Schulstoff von 9 Schuljahren nun in 8 Jahren lernen und stehen ständig unter Stress. Es gibt noch weniger Zeit zu lernen, weniger Zeit, um im Unterricht Fragen zu stellen und schwierige Dinge zu wiederholen. Wer einfach mehr Zeit und Hilfe bräuchte, bleibt auf der Strecke.
Derzeit macht nun der erste Jahrgang der „G8“-Schüler Abitur, und zwar zur gleichen Zeit wie der letzte Jahrgang, der noch 9 Jahre hatte. Der Staat aber hat sich um nichts gekümmert. Für doppelt so viele Schulabgänger gibt es kaum einen Studienplatz mehr. So hatten dann viele G8-Schüler ein Jahr weniger Schule, nur um jetzt ein Jahr lang auf einen Studienplatz zu warten. Oder sie weichen auf eine Ausbildung aus, wodurch entsprechend weniger Ausbildungsplätze für die Schüler ohne Abitur übrigbleiben.
Doch die Regierung interessiert nur eins: Nämlich dass sie mit G8 ein Schuljahr und damit tausende Lehrer einsparen kann. Schon in diesem Jahr bekommen von den 2500 Referendaren für Gymnasien, die in NRW dieses Jahr ihre Ausbildung als Lehrer beenden, nur noch 600 eine Stelle.
Die Bildung steht bei den Politikern nämlich tatsächlich „an erster Stelle“… der Sparmaßnahmen.