Zwei Bauarbeiter haben am 16. Juni einen Kran in Gelsenkirchen besetzt und gedroht, sich hinab zu stürzen, wenn sie nicht endlich ihren Lohn ausgezahlt bekommen. Seit mehreren Monaten haben sie gearbeitet und gearbeitet, aber vergeblich auf ihren Lohn gewartet. Am Ende haben sie sich nicht anders zu helfen gewusst, als mit dieser Verzweiflungstat auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.
Erst nach sieben Stunden gaben die beiden auf und kamen vom Kran herunter – um dann zu erfahren, dass sie nun von den Behörden wegen der Kranbesetzung vors Gericht gestellt werden, wo ihnen hohe Geldstrafen drohen.
Was für eine kranke Gesellschaft, in der man nicht diejenigen vor Gericht stellt, die die Arbeiter bestehlen und in die Verzweiflung treiben… sondern deren Opfer!
Seit Monaten keinen Lohn – und dann?
— Nr.132