Gesundheitsminister Lauterbach hat eine große Krankenhaus-Reform angekündigt, ja eine „Revolution“ im Gesundheitswesen. Und was vielleicht schon alles über diese „Revolution“ aussagt: Die Krankenhäuser sollen nicht einen Cent zusätzlich erhalten. Dreist behauptet Lauterbach, das Hauptproblem im Gesundheitswesen komme im Gegenteil daher, dass aus finanziellen Interessen „zu viel“ operiert und „zu viel behandelt“ würde – und die Menschen „zu viel und zu lange im Krankenhaus“ wären! Das wolle er jetzt ändern, durch eine neue Art der Krankenhausfinanzierung… durch die noch mehr Kliniken und Stationen geschlossen werden sollen.
Neben spezialisierten großen Krankenhäusern soll es vor Ort nur noch ein paar zusammengeschrumpfte Krankenhäuser mit Notaufnahmen geben. Außerdem „Krankenhäuser“ für einfache Behandlungen und Eingriffe, in denen Ärzte nur noch freiberuflich stunden- oder tageweise vorbei kommen und die gesamte Verantwortung ansonsten in den Händen von Pflegekräften liegt.
Um Geld und Stellen zu sparen, sollen noch viel mehr Operationen ambulant durchgeführt werden – ohne dass die Patienten auch nur eine Nacht zur Überwachung im Krankenhaus bleiben. Und der Knüller: Auch Patienten, die mehrere Tage im Krankenhaus bleiben müssen, sollen nach Möglichkeit über Nacht nach Hause geschickt werden.
Und das nennt Lauterbach eine „Revolution“? Eine Revolution im Gesundheitswesen wird es erst geben, wenn wir Arbeitenden den Herrschenden die Dinge aus der Hand nehmen. Wenn diejenigen über alle Fragen entscheiden, die täglich in den Krankenhäusern arbeiten und wissen, was im Interesse der Patienten und der Beschäftigten nötig ist.