AusgabeNummer: 24
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Stuttgart zeigt: Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen…
— Nr.24Die Politik hat versucht, sie zu ignorieren, totzuschweigen und wegzuprügeln: Doch die Proteste zehntausender Menschen gegen den Bahnhofsneubau halten an. Sie haben unterschiedliche Beweggründe, aber in einem sind sich alle einig: Sie protestieren gegen ein Prestige-Projekt, für das gigantische 5 Milliarden Euro und mehr ausgegeben werden sollen – während gleichzeitig im öffentlichen Nahverkehr, bei Schulen,…
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Venezuela: die arme Bevölkerung trifft ihre Wahl
— Nr.24Erneut hat die einfache Bevölkerung Venezuelas bei den Parlamentswahlen ihre Sympathie für den Präsidenten Hugo Chavez zum Ausdruck gebracht. 55% der Stimmen erhielt seine Partei. In den letzten 12 Jahren hat Chavez einen beachtlichen Teil der Einnahmen aus dem staatlichen Ölgeschäft in soziale Maßnahmen gesteckt, in Bildung, Wohnungsbau, Gesundheit und Hilfen für die Armen. Erwachsene…
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Stuttgart 21 und die Grünen
— Nr.24In den Wahlumfragen brechen die Grünen derzeit alle Rekorde. Teilweise landen sie noch vor der SPD. Sie profitieren von der Unzufriedenheit mit der CDU-FDP-Regierung und vor allem als einzige Partei von den derzeitigen Protesten. Die Grünen waren von Anfang an Teil der Protestbewegung gegen den Bahnhofsbau. Doch das heißt noch lange nicht, dass sie an…
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Ungarn: Eine Naturkatastrophe… mit Namen Profit
— Nr.249 Tote, 150 Verletzte, 7 Orte verwüstet, tausende Hektar Land auf Jahre unfruchtbar, schwermetall-belasteter, krebserregender Staub in der Luft und Schlamm in den Flüssen – das ist die verheerende, vorläufige Bilanz der Katastrophe vom 4. Oktober, als nach einem Dammbruch fast 700.000 m³ Rotschlamm aus einem Becken der Aluminiumfabrik MAL ätzend die Gegend überschwemmten. Die…
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Wirtschaftskrise: Ablenkung und Sündenböcke. Die uralte und gefährliche Masche der Herrschenden
— Nr.24Kein Tag vergeht, ohne dass ein weiterer Politiker seine Kübel voller Verachtung über „die Ausländer“ ausgießt, die sich gefälligst „integrieren“ sollten. Von welchen Ausländern und von welcher Integration reden sie? Es ist die Gesellschaft, die viele Migranten an den Rand drängt: Die vielen von ihnen Arbeits- oder Ausbildungsplatz verweigert, nur aufgrund ihres Namens. Die ihnen…
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Eine Sprache, die sie alle verstehen
— Nr.24Frankreich, Spanien, Irland, Griechenland: In mehreren Ländern haben Arbeitende in den letzten Wochen mit Streiks und Demonstrationen auf die Pläne ihrer Regierungen geantwortet, die die „leeren Kassen“, die Schulden der Krise auf die arbeitende Bevölkerung abwälzen wollen. Die Regierungen erklärten ihnen, dass die ganzen Reformen doch nur zum Wohl der einfachen Bevölkerung wären. Sie würden…
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Envio: Ausgepresst, vergiftet, rausgeschmissen
— Nr.24Für die 30 Festangestellten und fast 100 Leiharbeiter des PCB-Entsor-gungsbetriebs Envio in Dortmund hat ein Leben in Angst begonnen. Seit einigen Monaten wissen sie, dass sie auf der Arbeit teilweise jahrelang mit giftigen und krebserregenden Chemikalien verseucht wurden. In ihrem Blut fand man teilweise die 25.000fache Menge des zugelassenen Grenzwertes an PCB, sowie Dioxine und…
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„Rücken krumm, Taschen leer – Arbeitgeber danke sehr“
— Nr.2416.000 Menschen demonstrierten am 30. September in Hamburg gegen die massiven Sparpläne der Stadt Hamburg und der Bundesregierung und dafür, sich endlich an diejenigen zu wenden, die diese ganze Krise samt Schulden verursacht haben, die großen Aktionäre, diese Millionäre und Milliardäre… die teilweise nur wenige Meter entfernt an der Alster wohnen. Wenige Tage später gingen…
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Die Kohle ist da!
— Nr.24Für 20 Millionen Euro will die RAG Montan Immobilien ihren neuen Firmensitz bauen – ganz traditionsbewusst auf Zeche Zollverein. Bei den jetzigen Bergleuten allerdings ist der Mutterkonzern RAG weniger traditionsbewusst und spendabel: Sie sollen entlassen werden… wenn nicht die öffentlichen Kassen der RAG bis 2018 weiter Subventionen schenken!
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Eine Operation mit Zukunft
— Nr.24Bereits nach eintägigen Protesten der Ärzte darüber, dass sie in einzelnen Bundesländern weniger verdienen als in anderen, hat die Regierung eine Milliarde Euro gefunden, um die nie-drigeren Honorare anzuheben. Die Einkommen nach oben anzugleichen, statt nach unten: Das ist doch mal eine Idee mit Zukunft. Dafür braucht man kein Arzt zu sein.