AusgabeNummer: 17

  • Autoindustrie: Die Krise gibt’s (nur) für die Arbeiter!

    — Nr.

    Ob VW, Opel oder Ford: Zahlreiche deutsche und auch andere europäische Autohersteller verzeichneten für das Jahr 2009 Rekordabsätze: Insgesamt 3,8 Millionen Autos verkauften die Hersteller in Deutschland. So viele Autos wurden seit 1992 nicht mehr verkauft! Ihre Verkäufe konnten die Hersteller vor allem durch die enorme Unterstützung des Staates mächtig ankurbeln. Schon die Abwrackprämie war…

  • Kaffeekränzchen

    — Nr.

    Erst wurde bekannt, dass Tchibo, Melitta und Dallmayr seit 2003 ihre Kaffeepreise abgesprochen und so künstlich nach oben getrieben haben, wodurch sie mindestens 4,8 Milliarden Euro mehr von Käufern im Laden abgepresst haben. Und jetzt wird bekannt, dass auch Rewe, Edeka, Lidl, Plus und andere ihre Preiserhöhungen für Kaffee und Süßigkeiten seit Jahren untereinander abgestimmt…

  • Gefräßiger Dax

    — Nr.

    Der DAX, Börsenwert der 30 größten deutschen Konzerne, hat zum Jahreswechsel wieder einen Rekord erreicht: Er kletterte auf über 6000 Punkte. So stark sind also die Aktien der deutschen Konzerne seit einigen Monaten wieder gestiegen. Im gleichen Zeitraum haben dieselben 30 Großkonzerne 116.000 feste Arbeitsplätze vernichtet – von den Leiharbeitern und Befristeten ganz zu schweigen.…

  • Leiharbeit – ein (Sch)leckerbissen für die Konzerne

    — Nr.

    Von Schlecker wurden sie entlassen und von der Leiharbeitsfirma von Schlecker wieder eingestellt – zum halben Lohn. Hinter diesem empörenden Fall stehen hunderttausende Arbeitende, die ein ähnliches Schicksal teilen. Ob VW, die Telekom, BASF, TUI oder die Arbeiterwohlfahrt: Queerbeet durch alle Branchen haben große Firmen in den letzten Jahren eigene Leiharbeitsfirmen gegründet. Nebeneinander arbeiten sie…

  • Aus den Augen, aus dem Sinn

    — Nr.

    Seit 2005 wurden im Ruhrgebiet 22.000 neue „Firmen“ gegründet. Fast alle sind 1-Mann-Betriebe, die zum Beispiel „haushaltsnahe Dienstleistungen“ anbieten. Mehr neue Firmen… weil mehr Menschen arbeitslos sind? Ja, in der Tat: Denn für viele wird die eigene „Firma“ der letzte Strohhalm, mit dem sie sich vor der Langzeitarbeitslosigkeit zu retten versuchen. Schon der Begriff „Firma“…

  • Schulen in Essen: Nicht nur Schüler fehlen

    — Nr.

    Verdreifacht hat sich in den letzten drei Jahren die Zahl der Eltern in Essen, die Strafe zahlen sollen, weil ihre Kinder die Schule schwänzen – und zwar bis zu 1000 Euro. Die Politik hat entschieden, Eltern konsequent dafür zu bestrafen, dass ihre Kinder der Schule fernbleiben. Die Eltern, die morgens meist selber zur Arbeit müssen,…

  • Eine kranke Idee

    — Nr.

    Es verhieß schon nichts Gutes, dass ausgerechnet der junge, aufstrebende Arzt der FDP Philip Rösler Gesundheitsminister geworden ist. Und der hat nun den Chef seiner „Grundsatz-abteilung“ ernannt, die wesentlich die angekündigte Gesundheits“reform“ mit ausarbeiten soll: Es handelt sich um Christian Weber, Vize-Direktor der Privaten Krankenversicherung und offener Gegner der gesetzlichen Krankenversicherung. Nach dessem Wunsch gäbe…

  • Schmutziges Grün

    — Nr.

    Für eine Reihe Produkte, die im Namen des Umweltschutzes jetzt so in Mode sind, wie Windräder oder Elektroautos, werden Metalle der Gruppe der sogenannten „Seltenen Erden“ verwendet. Diese Metalle werden derzeit fast ausschließlich in China abgebaut, in Bergwerken, die wie kaum ein anderer Abbau die Umwelt verwüsten. Die Metalle werden mit Säuren ausgewaschen, die anschließend…

  • Essener Jobcenter: unmögliche Wartezeiten

    — Nr.

    Wer vor einem Jahr in der Krise arbeitslos geworden ist, muss in Essen teilweise 1-2 Monate lang von Lebensmittelgutscheinen leben. Der Grund: Nach einem Jahr ist man „Langzeitarbeitsloser“ und rutscht sofort in HartzIV. Das Essener Jobcenter jedoch braucht bis zu zwei Monaten, um die Anträge auf HartzIV zu bearbeiten. So lange bekommen die Betroffenen kein…

  • Frauen(häuser) in Not

    — Nr.

    Für viele Frauen, die von ihren Ehemänner misshandelt werden, ist das Frauenhaus oft die einzige Zufluchtsstätte. Doch 147 Frauen musste das Frauenhaus in Essen im letzen Jahr abweisen, weil kein Platz für sie da war. Landesweit erging es über 5.000 Frauen so. Das sind die menschlichen Dramen, die hinter den nackten Zahlen der Sparpläne der…