Fünf Jahre nach der Pleite von Schlecker wird bekannt, was damals alle schon vermutet haben: Kurz bevor er 25.000 Arbeiterinnen entlassen hat, hat Anton Schlecker die Wohnung seines Sohnes für 1 Million Euro renovieren lassen, hat seiner Enkelin 800.000 Euro geschenkt und Reisen für 60.000 Euro unternommen. Er hat systematisch Geld aus der Firma verschwinden lassen, indem er der Logistikfirma, die zufällig seinen Kindern gehört, immer viel zu viel bezahlt hat. Und als kein Geld mehr da war, hat er Insolvenz angemeldet.
Ja, die Schlecker-Bosse haben gelogen und betrogen, haben das Geflecht aus Tochterfirmen und Geschäftsbeziehungen genutzt, um Gelder verschwinden zu lassen, wie es ihnen beliebt. Und erzählen den Arbeiterinnen anschließend, sie hätten keine Wahl, als sie in die Arbeitslosigkeit und HartzIV zu schicken.
Deshalb müssen die Arbeiter das Recht haben, alle Bücher, Geldflüsse und Konten der Firmen, ihrer Besitzer, Familien und Geschäftspartner zu kontrollieren. Und zwar nicht erst dann, wenn sie offiziell pleite sind – sondern von Anfang an.