Die Mieten sind in den letzten Jahren explodiert. Am schlimmsten haben die Immobilienkonzerne die Preise in Metropolen wie Berlin oder München in die Höhe getrieben, allein in Berlin um 76% in 10 Jahren. Doch längst haben sie auch viele andere Städte ins Visier genommen. Die Mieten in Städten wie Bremen, Leipzig, Köln oder Dortmund sind um über 30% gestiegen.
Und weil die steigenden Mieten ihren Appetit anregen, versuchen die Immobilienkonzerne seit einiger Zeit sogar, die Mieten in den Sozialwohnungen nach oben zu treiben, was sie eigentlich gar nicht dürfen. Denn die Immobilienkonzerne haben ja extra Geld vom Staat gekriegt, damit sie die Mieten in den Sozialwohnungen niedrig halten − gerade für die ärmeren Arbeiter, die nicht viel Geld für Miete haben.
Doch die Konzerne benutzen einen perfiden Trick: Sie „renovieren“, das heißt sie bauen ein paar Brandschutztüren ein, erneuern ein paar Leitungen, Heizungen und Balkone… und für diese „große“ Renovierung dürfen sie dann ganz legal die Miete drastisch erhöhen. In Vonovia-Sozialwohnungen in Essen sollen die Mieter für eine 56 Quadratmeter-Wohnung auf einen Schlag 120 Euro mehr bezahlen.
Viele ärmere Mieter können sich das nicht leisten. Das Jobcenter übernimmt die Mietsteigerung meist ebenfalls nicht, weil die Immobilienkonzerne die Miete gezielt so weit anheben, dass sie über dem Höchstsatz liegt, den das Jobcenter zahlt. Genau darum geht es den Konzernen nämlich: Sie wollen gezielt die ärmeren Rentner, Minijobber oder alleinerziehende Müttern, die auf Grundsicherung oder HartzIV angewiesen sind, vertreiben und die Wohnungen an zahlungskräftigere Mieter vermieten − oder alternativ das Jobcenter zwingen, die höheren Mieten zu bezahlen.
Und das ist noch die „zivilisierte“ Methode. Eine andere Taktik haben uns die Besitzer des Hannibal-Hochhauses in Dortmund vorgeführt. Hier ließ die Immobilienfirma Intown das Haus radikal vergammeln. Der Fahrstuhl stürzte mehrfach im Monat ab! Sie sabotierten außerdem gezielt alle Brandschutz-Maßnahmen. So lange, bis Stadt und Feuerwehr das Hochhaus irgendwann wegen Brandgefahr zwangsräumen mussten.
Alle 400 Mieter standen auf der Straße und mussten von heute auf morgen woanders unterkommen, fast immer in kleineren und schlechteren Wohnungen. Die Immobilienfirma hingegen kann den Profit einstreichen: Sie kann die gut gelegenen Wohnungen jetzt für zahlungskräftige Mieter renovieren oder einfach das ganze Baugelände teuer verkaufen.
Und auch wenn das große Hannibal-Hochhaus besonders für Aufsehen gesorgt hat, es ist kein Einzelfall.
Wenn diese ganze Entwicklung der letzten Jahre eines deutlich macht, dann dass die Grundbedürfnisse der Menschen – angefangen bei einer Wohnung , Heizung, Nahrung – nicht in den Händen und der „Verantwor-tung“ privater Konzerne liegen dürfen!