Seit Anfang des Jahres dürfen die Arbeitenden in den Schlachthöfen nicht mehr über Subfirmen und Leiharbeit eingestellt werden. Doch für die Arbeiterinnen und Arbeiter hat sich dadurch nichts verbessert. Denn CDU und SPD haben zwar die Subfirmen verboten. Den Fleischkonzernen selber aber haben sie ganz bewusst jedes Recht gelassen, die Arbeitenden weiter zu miserablen Bedingungen auszubeuten.
Und so stellen Tönnies und Co. die Arbeiterinnen und Arbeiter nun direkt ein, aber zu denselben Niedriglöhnen wie vorher: 9,50 oder 10,50 Euro die Stunde für diese extrem harte Arbeit! Auch für ein Bett in den oft schäbigen Gemeinschaftsunterkünften müssen die rumänischen und bulgarischen Arbeitenden weiterhin 200 Euro im Monat abdrücken. Und was die Arbeitszeiten angeht: Zwar arbeiten sie jetzt nur noch selten 11 Stunden pro Tag, sondern die legal erlaubten 8-10 Stunden. Aber dafür laufen die Bänder schneller.
Doch etwas hat sich verändert. Denn viele Arbeitende der Schlachthöfe hatten erwartet, dass sich mit dem Gesetz wirklich etwas für sie verbessern würde. Die Enttäuschung, dass dies nicht passiert ist, hat sich bei einigen in Wut verwandelt – und in die Erkenntnis, dass sie selber werden kämpfen müssen.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben sie den Kopf erhoben: mit Warnstreiks in mehreren Schlachthöfen, bei Vion, Tönnies, Danish Crown und anderen, für 12,50 Mindestlohn und eine Staffelung bis 17 Euro die Stunde. Und dies kann für die Zukunft der Arbeitenden deutlich mehr verändern als jedes Gesetz einer kapitalistischen Regierung.