9 Tote, 150 Verletzte, 7 Orte verwüstet, tausende Hektar Land auf Jahre unfruchtbar, schwermetall-belasteter, krebserregender Staub in der Luft und Schlamm in den Flüssen – das ist die verheerende, vorläufige Bilanz der Katastrophe vom 4. Oktober, als nach einem Dammbruch fast 700.000 m³ Rotschlamm aus einem Becken der Aluminiumfabrik MAL ätzend die Gegend überschwemmten.
Die vorherige Warnung eines Ingenieurs, dass das Schlammbecken brüchig ist, wurde von der Unternehmensleitung einfach nicht beachtet. Auch hätte die ätzende Lauge nach heutiger Technik nicht in diesen Becken lagern müssen.
Bei der Privatisierung der Staatsbetriebe wurde 1995 das Aluwerk MAL den neuen Besitzern quasi geschenkt. Dafür versprachen sie, in die Sicherheit und Modernisierung des Werks zu investieren. Doch das ist nie geschehen. Die Sicherheit von Arbeitern und Anwohnern wurde dem Profit geopfert.
Und heute besitzt das Unternehmen noch die Frechheit, seinen Opfern lächerliche 360 Euro Entschädigung anzubieten. Dabei besitzen allein die beiden Hauptaktionäre, die zu den 30 Reichsten Ungarns gehören, 140 Millionen Euro Privatvermögen.
Ja, die Gewinne sind seit dem Ende des Ostblocks privatisiert worden. Die Folgen aber tragen die Arbeiter und die gesamte Bevölkerung.