Thyssenkrupp: Der Protest geht weiter

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Seit Wochen protestieren Arbeiter von Thyssenkrupp gegen die drohenden Massenentlassungen. Überall, wo der Vorstand öffentlich auftritt, sind auch sie da und demonstrieren. In Duisburg haben sie eine tägliche Mahnwache am größten Werkstor organisiert, wo sich Kollegen zum Schichtwechsel treffen. Und schon mehrfach haben sie in Duisburg für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt: als „Betriebsratsinformation“, weil sie offiziell – da gerade keine Tarifverhandlungen sind – nicht streiken dürfen.

Die IG Metall richtet ihre Proteste bislang allerdings nur gegen den Vorstandsvorsitzenden Lopez. Und sie fordert noch mehr Geld von der Regierung – mit dem Argument, dass die Arbeitsplätze nur gesichert werden könnten, wenn der Staat für billigere Stahlproduktion sorge. Gerade damit aber droht sie die Proteste in eine Sackgasse zu leiten. Denn erstens haben Subventionen vom Staat noch nie Arbeitsplätze gerettet. Und zweitens rettet auch mehr Stahlproduktion keine Arbeitsplätze.

1980 wurden in Deutschland über 43 Millionen Tonnen Stahl mit 300.000 Arbeitern hergestellt. 2017 wurden in Deutschland über 43 Millionen Tonnen Stahl mit 84.000 Arbeitern hergestellt. Es wurde als also immer noch genauso viel Stahl in Deutschland hergestellt wie vor fast vierzig Jahren, aber nur noch mit weniger als einem Drittel an Arbeitenden! Kein Wunder: Sie haben jedem Arbeitenden immer mehr Arbeit aufgehalst und die Schichten ausgedünnt. Teilweise sind nicht mal mehr genug Kollegen da, um alle Anlagen zu fahren.

Selbst wenn künftig wirklich weniger Stahl produziert werden sollte, gibt es also keinen Grund, auch nur eine Stelle abzubauen, im Gegenteil!