Sudan: Ein blutiger Machtkampf – gefördert von den USA und der EU

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Im Sudan ist ein blutiger Machtkampf zwischen zwei Generälen ausgebrochen. Seitdem lebt die Zivilbevölkerung in der Hölle. Bomben und Kugelhagel terrorisieren und töten sie. Sie können kaum aus dem Haus gehen, um sich etwas zu essen zu besorgen, haben keinen Strom und kein Wasser mehr. Wer irgendwie kann, versucht zu fliehen.

Auf der einen Seite in diesem Machtkampf steht der derzeitige Präsident und Oberbefehlshaber der offiziellen Armee, al-Burhan. Auf der anderen Seite steht der stellvertretende Präsident Daglo, der die „Rapid Support Forces“ (RSF) befehligt – eine paramilitärische Truppe, berüchtigt für ihr blutrünstiges Vorgehen im Südsudan.

Armee und RSF waren schon immer erbitterte Rivalen. Nicht zuletzt, weil jede von ihnen einen Teil der Wirtschaft kontrolliert. Die reguläre Armee hat die Industrie- und Handelsunternehmen in ihrer Hand, die RSF den wichtigsten Rohstoff des Sudans: Gold. Der derzeitige politische Machtkampf ist auch ein Kampf um diese Quellen des Reichtums.
Dennoch waren diese Erz-Rivalen in den letzten Jahren vereint… gegen die Bevölkerung, die 2019 in einer mutigen Revolte den langjährigen Diktator gestürzt und auch anschließend weiter für eine demokratische Regierung und Maßnahmen gegen Armut und Hunger gekämpft hatte. Armee-Generäle und RSF bildeten eine gemeinsame Regierung, um diese Revolte zu beenden, was ihnen jedoch nie vollständig gelungen ist.

Die Regierungen der USA und der EU hingegen, die nun erschrocken tun und Krokodilstränen über den Bürgerkrieg vergießen, haben beiden Seiten selber die Waffen und das Geld für das heutige Massaker geliefert.

Die USA haben die sudanesische Armee über Ägypten mit Kampfflugzeugen und anderem Kriegsgerät ausgestattet, um mit ihr einen verlässlichen Verbündeten in dieser rohstoffreichen Region zu haben. Die RSF ihrerseits rüsteten sie über Saudi-Arabien auf, damit diese an ihrer Seite Krieg im Jemen führt.

Die EU war nicht besser. Sie hat der sudanesischen Armee viel Geld dafür gezahlt, dass diese am Horn von Afrika die Flüchtlinge vor allem aus Eritrea mit Waffengewalt davon abhält, nach Europa zu gelangen. Die RSF hingegen hat sie dafür bezahlt, dass sie die Flüchtlinge an der sudanesischen Grenze zu Libyen aufhält – mit denselben blutrünstigen Terrormethoden wie einst im Südsudan. Nun ist es die Bevölkerung im Sudan selber, die in die Flucht getrieben wird.

Einmal mehr haben so die imperialistischen Großmächte, die einzig ihre Interessen in der Region sichern wollen, einen Konflikt verstärkt, der nun die ganze Region zu destabilisieren droht.
Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Die arbeitende Bevölkerung des Sudans kann nur auf ihre eigene Kraft setzen, um diese kriminellen Generäle zu vertreiben – so wie sie es 2019 mit dem mächtigen Diktator gemacht hat.