Seit Beginn der Krise gibt es eine offene Rivalität zwischen Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) und NRW-Ministerpräsident Laschet (CDU): Beide versuchen die Krise zu nutzen, um sich als nächster Kanzlerkandidat in Stellung zu bringen.
Laschet präsentiert sich offen als der Mann der Wirtschaft, der den Unternehmen so wenig Einschränkungen wie möglich auferlegen will – auch wenn dies hohe Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung mit sich bringt.
Söder hingegen gibt sich als „starker Mann“, der alle Einschränkungen noch ein oder zwei Tage vor allen anderen Bundesländern eingeführt hat und sie mit massiven Polizeikontrollen und harten Strafen durchsetzt. Doch natürlich geht er dabei vor allem hart gegen Jugendliche im Park oder gegen Migranten vor – aber kein bisschen gegen Bosch, Schaeffler, SKF und Co., die hinter den Toren der Fabriken hunderte und tausende Arbeiter weiter zu Bedingungen schuften lassen, die sehr viel gesundheitsgefährdender für alle sind als Jugendliche im Park!
Söder wie Laschet wählen unterschiedliche Wege, um im Wettkampf um die Kanzlerschaft der Basis von CDU und CSU zu gefallen. Doch im Kern unterscheiden sie sich nicht: In der Krise beschützen beide das Interesse des großen Kapitals.