Shell: Wenn man Konzerne sich selbst kontrollieren lässt…

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Drei Monate lang hat der Ölkonzern Shell nur von einer kurzfristigen „Undichtigkeit“ einer Leitung im Kölner Raum gesprochen. Erst jetzt, drei Monate später, muss Shell zugeben: Aus dem Leck bei der Raffinerie sind im Februar rund 1 Million Liter Flugbenzin ausgelaufen. Sie sind in den Boden und ins Grundwasser gedrungen.
Es konnten so große Mengen auslaufen, weil Shell das Leck in der Leitung 4 Wochen lang nicht bemerkt hat. Den gesamten Februar über liefen jede Stunde 2000 Liter Flugbenzin in die Erde – aber erst bei 5000 Litern die Stunde schlägt das Kontrollsystem von Shell Alarm. Für jeden privaten PKW legt der Staat die TÜV-Kontrollen und -Normen gesetzlich fest, ein Konzern wie Shell aber darf selber darüber entscheiden, wie viel und wie gut er seine Anlagen überwacht! Und da steht selten die Sicherheit an erster Stelle.