Schlecker und die Gesetze der Herrschenden

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5 Jahre nach der Insolvenz wurde der ehemalige Schlecker-Besitzer, Anton Schlecker, nun endlich verurteilt – allerdings nur zu einer kleinen Bewährungsstrafe. Dabei hat er über mehrere Jahre illegal Millionen aus dem Schlecker-Konzern herausgezogen, und dann war für die Löhne der Arbeiterinnen angeblich „kein Geld“ da.
Der Richter hat das milde Urteil damit begründet, dass Anton Schleckers Verhalten ja „nicht besonders verwerflich“ gewesen sei. Schließlich habe er das Geld doch „nur für seine Familie beiseite geschafft“. Der Richter fand es offensichtlich nicht so schlimm, dass durch diesen kapitalistischen „Familiensinn“ die 25.000 Familien der Schlecker-Arbeiterinnen von heute auf morgen kein Geld mehr hatten − und viele schnell in der Armut von Minijobs und HartzIV gelandet sind!

Dank dieser kapitalistischen „Gerechtigkeit“ konnte Anton Schlecker unbehelligt nach Hause fahren. Zuerst noch im bescheidenen Taxi, um der Öffentlichkeit vor dem Gerichtssaal zu zeigen, dass er wirklich kein Vermögen mehr hätte. Doch dann ist er wenige Straßen weiter… in seinen Porsche Cayenne umgestiegen.
Ja, betrügen, ihren Reichtum verschleiern und den Arbeitern den armen Mann vorspielen, ist den Kapitalisten wirklich zur zweiten Natur geworden – oder besser gesagt es ist ein Grundbestandteil ihres Systems. Deshalb ist es nötig, das Geschäfts- und Bankgeheimnis abzuschaffen.

Die Arbeiter müssen das Recht haben, zu sehen, auf welche Konten die Kapitalisten welches Geld hinleiten. Nur dann kann der Unternehmer sie nicht mehr so einfach erpressen mit der Lüge, für ihre Löhne wäre kein Geld da.