Die Klagen von Thomas Middelhoff, dem ruinierten Ex-Manager von Karstadt, waren nicht zu überhören: Er werde im Gefängnis vom Schlafen abgehalten – er, der tausenden Verkäuferinnen und ihre Familien monatelang sorgenvolle Nächte bereitete, als er sie in die Arbeitslosigkeit schickte.
Doch dafür sitzt er nicht im Gefängnis. Im Gefängnis sitzt er, weil er seine Arbeitgeber – Aktionäre und Banker bei Karstadt – um ein paar Millionen betrogen hat. Ja, Millionäre übers Ohr zu hauen, wird mit 3 Jahren Haft bestraft. Nicht jedoch, was er den Beschäftigten von Karstadt angetan hat. Denn das ist in dieser Gesellschaft legal.
Schlaflos – wofür?
— Nr.74