Proteste deutscher und französischer Arbeiter von Continental „Arbeiter gemeinsam gegen Heuschrecken-Aktionäre“

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3000 Conti-Arbeiter aus Deutschland und Frankreich protestierten am 23. April in Hannover. Continental will die Reifenwerke in Hannover und im französischen Clairoix schließen.

Es ist das erste Mal, dass deutsche und französische Conti-Arbeiter gemeinsam auf die Straße gingen.
Dabei entdeckten sie, dass man ihnen in allen Werken seit Jahren das gleiche erzählt hatte: Ihr Werk sei das teuerste, daher müssten sie, um das Werk zu erhalten, Zugeständnisse machen. Überall hat man ihnen so längere und verrückte Arbeitszeiten abgepresst, Konti-Schichten mit nur einem freien Wochenende im Monat. Auf diese Weise hat Continental bereits einen Teil ihres Lebens, ihrer Familie und Freizeit zerstört… um sie jetzt in die Arbeitslosigkeit zu stoßen.

Mit großem Jubel wurden die über 1000 streikenden französischen Arbeiter, die 13 Stunden mit dem Zug gefahren waren, bei ihrer Ankunft bewegt von ihren deutschen Kollegen empfangen. „Alle zusammen, alle zusammen, ja, ja!“ wurde der Ruf des Tages.
Continental soll zahlen!

Viele Demonstranten drückten ihren Respekt vor dem entschlossenen Kampf ihrer französischen Kollegen aus. Seit diese vor 6 Wochen von der Werksschließung erfahren haben, streiken sie für die Bezahlung aller ihrer Gehälter bis einschließlich 2012. Zahlen soll dies Continental von seinen Gewinnen, die es auch heute macht und zahlen sollen seine großen Aktionäre, allen voran Frau Schaeffler. Schließlich konnte man das Geld ja auch jahrelang dafür ausgeben, andere Firmen aufzukaufen.

Eben diese Aktionäre hatten sich am Tag der Demonstration – durch ein massives Polizeiaufgebot vor den Arbeitern geschützt – in ihrem Sitzungssaal verbarrikadiert. Laut verkündete ihnen der Sprecher der französischen Conti-Arbeiter: „Wir wenden uns nicht an eure Vernunft. Denn wir wissen, dass ihr nur Geld im Kopf habt. Wir kommen, um euch anzukündigen, dass wir weiter kämpfen werden, bis wir auch den letzten Cent bekommen haben, der uns zusteht.“