In einer Berliner Flüchtlingsunterkunft lag ein Geflüchteter wochenlang tot und vergessen in seinem Zimmer. Erst wegen des Geruchs öffnete man die Tür.
Eigentlich haben die Beschäftigten die Pflicht, regelmäßig Kontakt zu allen Bewohnern der Flüchtlingsunterkünfte zu halten. Schon deshalb, weil einige durch Krieg, Flucht und die ungewisse Zukunft traumatisiert und selbstmordgefährdet sind. Doch die private Firma Serco, die die Flüchtlingsunterkunft betreibt, hatte aus Kostengründen so wenig Leute eingestellt, dass eine Betreuung überhaupt nicht möglich ist.
Mit den Flüchtlingsunterkünften ist es wie mit den Altenheimen oder Reha-Kliniken: Sie werden zwar vom Staat bezahlt, aber oftmals von privaten Firmen betrieben, die damit Profit machen wollen. Daher zweigen sie von dem staatlichen Geld einen gehörigen Batzen ab und sparen dafür bei allem: bei der Zahl der Beschäftigten, ihren Löhnen und wichtigen Maßnahmen für die Bewohner.
Der britische Konzern Serco ist eines dieser Unternehmen, das darauf spezialisiert ist, Geld mit dem Betrieb von Flüchtlingsunterkünften und Gefängnissen zu machen. Allein in Deutschland betreibt er 130 Flüchtlingsunterkünfte. 55.000 Geflüchtete sind auf Gedeih und Verderb dieser Firma ausgesetzt. Leider wohl eher auf Verderb.