Mit zehn Tagen massivem Streik haben die Bergleute in Schlesien (Polen) den Erhalt ihrer Zechen und Arbeitsplätze erkämpft.
Anfang Januar hatte die Regierung die Schließung von vier Zechen der staatlichen Zechengesellschaft KW angekündigt und erklärt, die polnischen Bergleute seien einfach „zu teuer“. Sofort traten die Bergleute von Brzeszcze in den Streik. In kürzester Zeit schlossen sich ihnen die übrigen (insgesamt 14) Zechen der KW in Schlesien an, außerdem auch quasi alle Zechen der anderen Bergwerksgesellschaften wie JSW und KTW.
Andere Arbeitende, wie die Krankenschwestern und Hebammen, organisierten Unterstützung für die streikenden Bergleute. Zahlreich waren die Solidaritätsaktionen der Bevölkerung in dieser Gegend, die bereits durch die Zechenschließungen der 90er Jahre verarmt ist. In Bytom zum Beispiel, einer Stadt mit 21% Arbeitslosigkeit, in der die Regierung nun noch mehr Zechen schließen wollte, demonstrierten mehr als 10.000 Menschen.
Die Entschlossenheit des Streiks und das Ausmaß seiner Unterstützung in der Bevölkerung – und das kurz vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen – haben die Regierung einknicken lassen. Am 17. Januar, nach zehn Tagen Streik, wurde die im Parlament bereits beschlossene Schließung der Zechen wieder vollständig zurückgenommen.