22 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen die Arbeitenden in Ostdeutschland im Schnitt 1.017 Euro weniger im Monat als in Westdeutschland. In einigen Gegenden lebt damit die Hälfte der Arbeitenden unter der Armutsgrenze. Und im letzten Jahr ist die Schere zwischen Ost und West sogar noch weiter auseinandergegangen. Denn wie so oft trifft die Krise diejenigen als erstes, die ohnehin schon die unsichersten und schlechtesten Jobs haben.
Hinzu kommt jetzt, dass in Ostdeutschland viele mittelständische Unternehmen angesiedelt sind, die für ihre Produktion viel Energie benötigen (Herstellung von Porzellan, Düngemittel, Dachziegel, AdBlue…). Eine Reihe dieser Unternehmen hat bereits ihren Betrieb gedrosselt oder ganz geschlossen. Und die damit zunehmende Unsicherheit und Arbeitslosigkeit ermöglicht es den Kapitalisten, auch die Löhne der Arbeitenden insgesamt weiter zu drücken.
Zunehmend treffen die Krise und die damit verbundenen Angriffe der Kapitalisten auch die Arbeitenden in Westdeutschland. Ostdeutschland ist damit ein Blick in unser aller Zukunft – wenn wir Arbeitenden uns nicht zu wehren anfangen.