In der Ukraine gibt es einen Korruptionsskandal in der Armee nach dem anderen. Oligarchen haben hohe Militärs geschmiert und teilweise den drei- oder vierfachen Preis für Essen, Winterkleidung oder Verbandszeug kassiert. Während sie sich bereichern, fehlt es den Soldaten an Kleidung oder sie verbluten, weil sie keine funktionierenden Ersthelfersets haben. Hohe Beamte des Verteidigungsministeriums stellen außerdem Untauglichkeitsbescheinigungen“ aus, wenn man ihnen genug dafür bezahlt – während mittellose Männer sogar krank an die Front geschickt werden. Kaum noch jemand meldet sich freiwillig. Fast alle müssen mittlerweile an die Front gezwungen werden.
In dem verzweifelten Versuch, das Bild der Regierung und des Krieges wieder aufzubessern, hat Präsident Selenskij den Verteidigungsminister entlassen und sogar den Oligarchen Kolomojskyj verhaften lassen, der einst Selenskijs Geldgeber war. Doch die Wahrheit lässt sich kaum noch verschleiern:
Die Menschen in der Ukraine kämpfen nicht für ihre Freiheit. Sie kämpfen und sterben für ein Regime, das für ihr Leben genauso viel Verachtung hat wie das russische Regime.
Sie führen Krieg für eine herrschende Clique von Oligarchen und Bürokraten, die das Leben der Soldaten opfert, um sich zu bereichern – und denen die ukrainischen Arbeitenden und Soldaten auch im Frieden weiter ausgeliefert sein werden. Und vor allem führen sie stellvertretend Krieg für die westlichen Großmächte und ihre Interessen.
Dies ist auch eine Lehre für uns alle: Egal mit welchen schönen Ausreden sie kommen, egal wie es auf den ersten Blick scheint: Die Herrschenden führen Kriege nie zu unserem Schutz oder zur Verteidigung unserer Freiheit – sondern für ihre Macht- und Geldinteressen.
Die Herrschenden, die im Frieden unsere Gegner sind, werden im Krieg nicht plötzlich unsere Verbündeten, sondern nur noch brutalere Ausbeuter und Unterdrücker.