Seit Juli gehen immer wieder tausende, zehntausende Menschen in der Region Basra im Irak aus Wut über die soziale Lage auf die Straße.
Die Versorgung mit Trinkwasser und Strom ist katastrophal, weil die Leitungen kaputt sind. Mehr als 20.000 Menschen sind diesen Sommer erkrankt, weil sie von verunreinigtem Wasser vergiftet wurden. Strom gibt es fast nur noch über Generatoren, die so viel Abgase ausstoßen, dass man kaum noch Luft bekommt.
Überhaupt ist der Kontrast schreiend: Die große Mehrheit der Bevölkerung lebt in Armut und Arbeitslosigkeit, während in der Region der größte Reichtum geschaffen wird. In Basra werden nämlich 70% des irakischen Öls gefördert. Aber die einfache Bevölkerung sieht nicht einen Cent von dem verkauften Öl!
Die Wut der Demonstranten richtet sich vor allem gegen die Regierung, ihre Korruption und ihre Misswirtschaft. Doch die noch größere Verantwortung für die katastrophalen Zustände tragen die imperialistischen Mächte, allen voran die USA. Sie haben in mehreren Kriegen alles zerstört: die einst sehr gute Trinkwasser-, Strom- und Krankenhausversorgung, ebenso die Wohnhäuser, die gesamte Infrastruktur und Industrie. Aber nur die Ölförderanlagen haben sie wieder aufgebaut.
Die internationalen Ölkonzerne profitieren von dem irakischen Öl, die irakische Regierung kriegt ebenfalls ein paar Brotkrumen an… doch die irakische Bevölkerung bekommt nur die Kriege ums Öl und die von ihnen angerichtete Zerstörung. Zehntausende sehen das nicht länger ein.