Indien: Klinikstreik für Frauenrechte

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In Indien haben über eine Million Beschäftigte des Gesundheitswesens gestreikt. Der Auslöser war, dass eine angehende Ärztin sich nach einer langen Schicht in einem öffentlich zugänglichen Seminarraum der Klinik zum Schlafen hingelegt hatte und dort (vermutlich von mehreren Männern) vergewaltigt und ermordet wurde. Was die Klinikleitung obendrein tagelang zu vertuschen versucht hat. Seitdem protestieren hunderttausende Arbeitende, Frauen und Männer, des Gesundheitswesens: Sie fordern eigene Wasch-, Umkleide und Aufenthaltsräume für Frauen.
 
Jede Viertelstunde wird in Indien eine neue Vergewaltigung gemeldet. In Wirklichkeit sind es noch viel mehr. Denn viele vergewaltigte Frauen melden sich gar nicht, weil sie wissen, dass sie von der korrupten, von Männern dominierten Polizei keine Hilfe zu erwarten haben – im Gegenteil. Die Arbeitenden im Gesundheitswesen versuchen lieber, mit ihren Streiks selber für sicherere Bedingungen zu sorgen.