Seit fast zwei Jahren sind hunderttausende Bauern in Indien unermüdlich gegen ein neues Gesetz der Regierung auf die Straße gegangen. Und sie haben gewonnen!
Die Situation der indischen Bauern ist seit Jahrzehnten katastrophal. Sie sind überschuldet, arbeiten in quasi sklavenähnlichen Abhängigkeitsverhältnissen, sind oft nah am Verhungern oder ziehen aus Verzweiflung in die Städte, wo sie in Slums zu überleben versuchen. Das ist das Ergebnis der britischen Kolonialherrschaft und der anhaltenden Ausbeutung durch die westlichen Konzerne. Und nun wollte die Regierung ein Gesetz zu den Mindestpreisen für landwirtschaftliche Produkte durchsetzen, dass die kleinen Bauern noch weiter an der Gurgel gepackt und dafür den Konzernen noch mehr Gewinn eingebracht hätte.
Die Regierung hat zunächst versucht, die Proteste mit brutaler Gewalt zu ersticken. Es gab Tote und Verletzte, doch die Bauern haben nicht aufgegeben. Sie haben sich bei der Arbeit abgewechselt und es so möglich gemacht, dass jeder die Hälfte des Monats auf den Feldern arbeiten und den restlichen Monat bei den Protesten dabei sein konnte.
Mit ihrer Entschlossenheit haben die Bauern der rechten, arbeiterfeindlichen Regierung eine politische Niederlage bereitet. Und man kann hoffen, dass dies anderen Mut macht. Denn die unfassbare Ausbeutung und die extrem ungerechte Gesellschaftsordnung kann nur beseitigt werden, wenn sich die Arbeiterklasse in den Städten und die Kleinbauern auf dem Land gemeinsam erheben. Die erfolgreichen Kämpfe der Bauern können ein Anfang hierfür sein.