„Wir wollen, dass Frauen genauso fair bezahlt werden wie Männer“, hat die SPD Bundesfamilienministerin Schwesig vollmundig bei der Verkündung des neuen „Gesetzes für Lohngerechtigkeit“ erklärt.
Und, was macht die Regierung, damit Frauen nicht länger im Schnitt 21% weniger verdienen als Männer? Beschließt sie höhere Löhne für die „Frauenberufe“ wie Altenpflegerinnen, Verkäuferinnen oder Frisörinnen, die noch deutlich niedriger sind als die schon schlecht bezahlten „Männerberufe“? Zwingen sie Unternehmen wie Lidl, Ikea oder die Caritas, Vollzeit-Stellen und Kinderbetreuung anzubieten? Werden Unternehmer bestraft, wenn sie Frauen weniger bezahlen als Männer?
Nein, wo kämen wir da hin! Frauen haben mit dem neuen Gesetz einzig das Recht, von ihrem Chef zu erfahren, wie viel sie weniger verdienen als Männer mit gleicher Tätigkeit – und auch das nur in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten. Super, und was macht man dann mit dieser Auskunft? Laut aufstampfen und eine Klage vor Gericht einreichen?
Die Kapitalisten brauchen unterschiedliche Löhne – für Frauen und Männer, für Leiharbeiter und Festangestellte, für Migranten und Deutsche. Sie leben von der Spaltung und dem Ausspielen der unterschiedlichen Gruppen in den Betrieben, mit der Krise mehr denn je. Die Regierung wird daher nie ernsthaft etwas für gleiche Löhne oder gar höhere Löhne für alle tun. Dafür können wir Arbeitenden nur selber kämpfen.