Seit Januar müssen die Frauen von Sylt aufs Festland fahren, um ihre Kinder zu bekommen, weil sich für den Asklepios-Konzern, dem das Krankenhaus gehört, 80 bis 100 Geburten im Jahr nicht „lohnen“. Für die Schwangeren ist das eine Katastrophe.
Aus derselben Profitlogik hatte Asklepios in den ländlichen Gegenden Ostdeutschlands mehrere Kinderstationen geschlossen. Bis zu einer Stunde müssen Eltern mit ihrem kranken Kind nun zum nächsten Krankenhaus fahren.
Als öffentlicher Dienst haben Krankenhäuser zumindest überall eine Grundversorgung geleistet, auch in Gegenden, wo es wenige Patienten gibt.
Doch seit Krankenhaus für Krankenhaus privatisiert und von großen Klinikketten übernommen wird, verschwindet selbst diese Grundversorgung – mit teils lebensgefährlichen Folgen für die Patienten. Auch das ist ein Grund, warum das Gesundheitswesen nicht in private Hände gehört.