Aus heiterem Himmel hat der drittgrößte Reiseveranstalter Europas FTI Insolvenz angemeldet. Fast alle Reisen sind storniert und 11.000 Beschäftigte stehen schlagartig vor dem Nichts.
Eigentlich sollte FTI diesen Monat an einen US-amerikanischen Investor verkauft werden. Die Bundesregierung hatte diesem Investor sogar großzügig zugesagt, ihm einen Großteil der 880 Millionen Euro Schulden zu erlassen, die FTI in der Pandemie beim Staat gemacht, aber nie zurückgezahlt hatte. Doch letzte Woche hat FTI auf einmal noch weitere Hilfsgelder vom Staat verlangt. Da hat dann auch die Regierung abgelehnt.
Offensichtlich aber wollte der neue Investor die Firma nur übernehmen, wenn der deutsche Staat das ganze Risiko trägt. Da dies nicht passierte, hat er die Firma lieber in die Insolvenz geschickt.
Der bisherige FTI-Besitzer (ein Milliardär) und der ebenfalls milliardenschwere US-Investor haben ihre Schäfchen ja im Trockenen. Die Steuerzahler hingegen bleiben auf fast einer Milliarde Euro Schulden sitzen. Und 11.000 Beschäftigte verlieren ihre Existenz. Sie bezahlen – wie so oft – die Zeche des kapitalistischen Monopolys.
FTI: Beschäftigte und Allgemeinheit sind die Opfer ihres Monopolys
— Nr.176