Eine Woche lang haben viele der 19.000 Flugbegleiter (Stewardessen) der Lufthansa gestreikt: für den Erhalt ihrer Betriebsrenten und dagegen, dass ein Teil der Lufthansa zu einer neuen Billigfluggesellschaft wird, mit deutlich schlechteren Löhnen.
Von den Managern der Lufthansa und von den Medien wurden sie dafür als „Egoisten“ beschimpft, die nur ihre „Privilegien verteidigen“ würden. Privilegien? Für eine Arbeit, bei der man nächtelang nicht zuhause ist und keine geregelten Arbeitszeiten hat, bekommen die meisten Flugbegleiterinnen zwischen 1600 und 3100 Euro brutto im Monat. Das sind für den Manager der Lufthansa „privilegierte Löhne“. Dieser Manager, der pro Tag (!) mehr als doppelt so viel verdient wie eine Flugbegleiterin im Monat, wagt es, den Flugbegleiterinnen Egoismus vorzuwerfen, weil diese ihre Betriebsrente verteidigen? Und weil sie verhindern wollen, dass tausende Kolleginnen in einer neuen Billigfluggesellschaft zu deutlich schlechteren Löhnen und ohne einen Cent Betriebsrente arbeiten müssen?
Die Beschäftigten haben das Recht, dafür zu kämpfen, dass ihre Löhne und Renten nicht weiter sinken. Sie müssen es sogar tun, weil der Profit-Egoismus der Bosse ihre Lebensbedingungen immer weiter verschlechtert. Und gegen diesen Profit-Egoismus helfen eben keine „klugen Worte am Verhandlungstisch“. Gegen ihn hilft nur, wenn die Bosse zu spüren bekommen, dass ohne die Arbeitenden der Betrieb nicht läuft… und auch nicht fliegt.