Ein System, das Armut und Unterdrückung sät, muss Sturm ernten

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Chile, Irak, Libanon, Haiti, Ecuador… in einer Reihe Länder gibt es in den letzten Tagen und Wochen soziale Massenproteste. Oft hat eine Preiserhöhung zu viel das Fass zum Überlaufen gebracht: in Chile die Erhöhung der U-Bahn-Preise, in Ecuador die Verdoppelung der Spritpreise, im Libanon eine Steuer auf WhatsApp-Nachrichten.
Über alle Unterschiede hinaus ging es überall schon bald um viel mehr: Die schwelende Wut über all die steigenden Preise, die wachsende Armut, die immer unerträglicheren Lebensbedingungen explodierte – und mit ihr die Wut auf die Regierungen.

Diese versuchen, die Proteste mit einer Mischung aus kleinen Zugeständnissen und massivem Einsatz von Polizei und Armee zu ersticken. Bislang vergeblich: Stattdessen verlangen die Massenproteste immer lauter den Abgang des gesamten korrupten Regimes, das nur den Reichen dient.
Alle diese Proteste sind die Folge der tiefen Krise, in der der Kapitalismus steckt und die die arbeitenden Massen in immer mehr Elend stürzt.

Noch ist in keinem dieser Länder klar, wie die Bewegung weitergehen wird. Doch eins ist sicher: Ein System, das so viel Armut und Ausbeutung sät, muss Sturm ernten – und wird daher noch viel mehr solcher sozialen Revolten erleben!

Es wird nicht reichen, Regierungen zu stürzen, die dann prompt durch andere Regierungen der kapitalistischen Klasse ersetzt werden.
Die entscheidende Herausforderung wird darin bestehen, dass die Arbeiterklasse in solchen Massenprotesten das nötige Selbstvertrauen und Bewusstsein dafür gewinnt, dass sie selber die Leitung der Gesellschaft und der Wirtschaft übernehmen muss und kann.