Schon wieder ist die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle auf Baustellen gestiegen. 76 Bauarbeiter sind im letzten Jahr ums Leben gekommen – offiziell.
Viele dieser Toten hätten verhindert werden können: wenn der ständige Zeitdruck nicht wäre, das chaotische System aus Sub- und Subsubfirmen und vor allem der Druck auf die Arbeiter, auch ohne vernünftige Sicherheitsmaßnahmen zu arbeiten – aus Angst, sonst die Arbeit zu verlieren und die Familie nicht mehr versorgen zu können.
Für den im Dienst getöteten Polizisten (dem ersten Toten seit zwei Jahren) organisierte die Regierung eine große Trauerfeier – nicht aus echter Anteilnahme, sondern weil man mit seinem Tod Politik machen wollte.
Über die Arbeiter hingegen, die für ein krankes Profitsystem sterben müssen, hält man lieber keine großen Reden. Sonst könnte ja noch jemand auf die Idee kommen, dass sich etwas ändern muss.
Bauarbeiter: Über ihren Tod „im Dienst“ wird geschwiegen
— Nr.177