Wenn auch mit einer knappen Mehrheit hat Kramp-Karrenbauer sich also schließlich gegen ihren Konkurrenten Merz durchgesetzt und ist neue Parteivorsitzende. Auch in allen Umfragen an der Parteibasis lag sie vorne. Vielen CDU-Anhängern war Friedrich Merz wohl doch zu krass, mit seinen zwei Privatjets, seinem Millionen-Einkommen und seinem Posten als Aufsichtsratschef bei Blackrock – dem milliardenschweren Finanzfond und Großaktionär von tausenden Konzernen. Es war zu offensichtlich, dass er die Interessen des großen Kapitals vertritt. Wo doch die Aufgabe der herrschenden Politiker gerade darin besteht, das zu vertuschen.
Allerdings sollten wir uns nicht täuschen lassen: Egal wie unterschiedlich eine Kramp-Karrenbauer, ein Merz und ein Spahn sind, alle drei wollen im Sinne der Kapitalisten, der Reichsten regieren. Sie wollen deren Wünsche und Politik durchsetzen, angefangen bei der Rente und Steuersenkungen für Konzerne – und dies am besten so, dass es in der Bevölkerung wenig Empörung und Widerstand hervorruft. Für diesen Zweck ist die diskrete Kramp-Karrenbauer sicher besser geeignet als ein Merz.